Die GPS-Jagd!

Was passiert mit meinem Schrottfernseher?

www.schrottfernseher.de – by Follow the Money

Ein kaputter Fernseher reist von Hamburg nach Ghana – nach Agbogbloshie, der giftigsten Müllkippe der Welt. Wir sind ihm gefolgt.

Nach Schätzung der Vereinten Nationen produzieren wir jedes Jahr zwei Millionen Tonnen Elektroschrott. In Fernsehern, Computern, DVD-Spielern, Stereoanlagen, Kühlschränken, Smartphones stecken giftige Stoffe wie Arsen, Blei, Cadmium, Quecksilber, Dioxin. Der Export kaputter Elektrogeräte in Staaten, die nicht der OECD angehören, ist deshalb verboten. Der Gesetzgeber will verhindern, dass die Entwicklungsländer zur Müllhalde für unseren giftigen Schrott werden.

Trotzdem gelangen jedes Jahr nur 700.000 Tonnen Elektroschrott in das deutsche Recyclingsystem. Was mit den restlichen 1,3 Millionen Tonnen passiert, weiß niemand so genau. Sie verschwinden einfach. Offenbar nach Afrika.

Aber warum? Und wer verdient daran?

Das war die Frage, die sich das Journalistenteam von Follow the Money im Frühjahr 2013 stellte.

Wir verstecken einen GPS-Sender in einen kaputten Röhrenfernseher, entsorgen ihn und nehmen seine Fährte auf. 77 Tage und 2600 Funksignale später kaufen wir ihn in Danbai, im Norden Ghanas, für 100 Dollar zurück. Ein Experiment, das nur möglich wurde, weil Follow the Money von 169 Spendern über die Crowdfunding-Plattform Krautreporter unterstützt wurde.

Unser Recherche zur GPS-Jagd haben wir in der preisgekrönten Scroll-Doku www.schrottfernseher.de veröffentlicht, in der die Nutzer die komplette Wertschöpfungskette nachreisen können.

Für DIE ZEIT haben wir ein Dossier aufgeschrieben. Darin legen wir das Systemversagen im Detail offen. Hier, auf Zeit Online könnt ihr es nochmal nachlesen.

Und für Panorama Die Reporter haben wir eine halbstündige TV-Dokumentation produziert, in der Ihr euch das gesamte Projekt noch einmal anschauen könnt.

Blättert hier noch ein wenig, um mehr von der GPS-Jagd zu sehen.

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Das Team

Christian Salewski

Nachdem er mit der Financial Times Deutschland unterging, zimmerte er mit Follow the Money ein eigenes Boot. Den journalistischen Gründergeist brachte der Diplom-Politologe und Absolvent der Deutschen Journalistenschule aus den USA mit, wo er als Gastreporter bei ProPublica in New York arbeitete. Weitere berufliche Auslandsstationen in Israel und Kanada. Er kommt vom Print, mag aber auch die Kamera, als Reporter wie als Autor. Er arbeitet vor allem für die Redaktion des ARD Politikmagazins Panorama (www.panorama.de) und dessen Ableger Panorama – die Reporter an klassischen wie neuen Zugängen zu investigativen Stoffen, schreibt aber auch, etwa für DIE ZEIT, und begeistert sich für digitalen Journalismus und transmediales Storytelling. Seine Recherchen und Reportagen wurden mehrfach ausgezeichnet.

Felix Rohrbeck

Der Diplom-Volkswirt und Kommunikationswissenschaftler arbeitete nach seinem Studium an der Universität Hamburg zunächst als Projektleiter für die Hamburger Stiftung für Wirtschaftsethik. Er volontierte beim NDR, war Redakteur bei den Gruner+Jahr Wirtschaftsmedien und arbeitete als freier Journalist, bevor er anfing, alte Fernseher zu jagen. Seit 2014 arbeitet er als Redakteur im Wirtschaftsressort der ZEIT.

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DIE ZEIT

Unterstützt von

Rudolf Augstein Stiftung

Netzwerk Recherche

Medieninnovationszentrum Babelsberg (MIZ)

Und 169 Unterstützern auf krautreporter.de

Ausgezeichnet

Gewinner Lead Award in Gold 2015 – Kategorie „Bestes Web-Feature“

Gewinner Ernst-Schneider-Preis 2015 in der Kategorie „Innovation“

3. Platz Helmut-Schmidt-Journalistenpreis 2015

Gewinner CNN Journalism Award 2015

Gewinner Medienpreis On.Line von Ergo direkt 2015

Kultur- und Kreativpiloten 2014 der Bundesregierung

2. Platz beim Formatfestival des Medieninnovationszentrums Babelsberg (MIZ) 2014

Gewinner WebSlam des Netzwerk Recherche 2013

Gewinner Jubiläumsstipendium Rudolf-Augstein-Stiftung 2013